Die geforderten Einsparungen sind sachlich nicht zu rechtfertigen und dienen in der Form lediglich der Disziplinierung des ORF.
Die Filmschaffenden haben sich stets für einen starken und unabhängigen ORF eingesetzt, auch in Zeiten, als das Verhältnis zum ORF nicht konfliktfrei war. Inzwischen aber ist klargestellt, dass das heimische Filmschaffen und der ORF Partner*innen sind. Nur in Zusammenarbeit mit den Filmschaffenden kann der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen, sie sind es, die seinen österreichischen Content liefern und gemeinsam mit Journalist*innen und Musikschaffenden die unverwechselbare Identität des ORF prägen.
Ein unabhängiger und starker ORF ist gerade in einer Zeit politischer Umbrüche und Begehrlichkeiten eine demokratiepolitische Notwendigkeit. Demgemäß sprechen sich die österreichischen Filmschaffenden mit Vehemenz gegen alles aus, was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk schwächt.
Wir fordern eine Finanzierung für den ORF, die ihm seine Unabhängigkeit dauerhaft sichert. Die Haushaltsabgabe muss daher dem ORF so viele Mittel zuführen, dass er seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht nur erfüllen, sondern sein diesbezügliches Angebot auch erweitern kann.
Wir fordern umgehend ein Rundfunkgesetz, welches dem ORF eine Programmgestaltung jenseits von Parteipolitik, wie sie im derzeitigen Stiftungsrat repräsentiert ist, garantiert.
Wir fordern einen transparenten ORF mit strengen Compliance-Regeln, damit klar ersichtlich wird, wohin die Gebührengelder fließen und wie Auftragsvergaben sowie Postenbesetzungen vor sich gehen.
Wir fordern einen Stiftungsrat, in dem ausgewiesene Fachleute sitzen und nicht mehr Parteifreund*innen. In diesem müssen Filmschaffende Sitz und Stimme haben.
Der ORF ist unverzichtbar für eine lebendige Demokratie. Deshalb müssen ihm alle Verbreitungsoptionen offenstehen. Insbesondere alle Social-Media-Kanäle, die für politische Willensbildung und Aufklärungsarbeit immer mehr Bedeutung erlangen.
Um den ORF fit für die Anforderungen des digitalen Zeitalters im Hinblick auf demokratische Teilhabe zu machen, sind Sparzwänge der falsche Weg aber ein elementarer Umdenkprozess ist zwingend notwendig.
Dieser Umdenkprozess muss gemeinsam mit den Filmschaffenden erfolgen, um zukunftsorientiert auf die Veränderungen und neuen Chancen des österreichischen Filmschaffens zwischen internationalen Streaming-Diensten, Local Content und anspruchsvollem internationalen Kinofilm reagieren zu können.
Der Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden im Namen der folgenden Verbände:
Drehbuchverband Austria
FC Gloria – Frauen Vernetzung Film
Filmton Austria
filmmakeup / Austrian Association of Film-Makeup, Hair and SFX Artists
Leuchtkraft – Österreichischer Berufsverband für Filmlicht und Grip
aea – Österreichischer Verband Filmschnitt
Verband Filmregie Österreich
Verband Green Film Consultants Austria (VGFCA)
VOECD – Verband Österreichischer Casting Directors
VÖF – Verband Österreichsicher Filmausstatter*innen
VÖFS – Verband österreichischer FilmschauspielerInnen
AAC – Verband Österreichischer Kameraleute
Verband Österreichischer RegieassistentInnen, ADs und Script Supervisor
VÖAP – Vereinigung österreichischer AufnahmeleiterInnen, ProduktionsleiterInnen und ProduktionskoordinatorInnen